Umwandlung

Hallo von der Schönen Aussicht,
wir sind Olga und Peter Dück und wir wollen heute besonders die Familien ansprechen. Besonders bei den Familien hat sich in der letzten Zeit sehr vieles verändert. Bis vor anderthalb Monaten fühlten wir uns noch wie ein Taxiunternehmen mit vollen Auftragsbüchern, jetzt haben wir Zeit, z.B. Zeit für Familie. Aus meiner beruflichen Sicht sehe ich natürlich sofort die andere Seite der ganzen Geschichte. Besonders die Pädagogen, Jugendämter und auch Familienanwälte haben die starke Befürchtung, dass es in der nächsten Zeit vermehrt zu Konflikten, Missbrauch und auch Gewalt in den Familien kommen wird und davon sind die Zeitungen auch voll. Es gibt sicher auch Gründe für diese Befürchtung. Die Struktur des Tages ist weggefallen, man sitzt aufeinander, man hat wenig zu tun, man ist nervös und deswegen kann schon einiges dabei rum kommen. In Krisensituationen merken wir ganz besonders, was in uns drinnen steckt. Da kommen manchmal Sachen raus, von denen wir nichts geahnt haben. Aber gerade in dieser Zeit gilt für uns die Zusage Gottes aus Römer 8,28-29: „Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen. Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind. Er ist das Bild, dem sie ähnlich werden sollen, denn er soll der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein.“ (NGÜ) Mit dieser Aussage schenkt Gott uns eine neue Bewertung und ein ganz besonderes Ziel für die Krisen in unserem Leben. Gott gebraucht Krisen – und auch diese Coronakrise – Krankheiten, unsere Kinder, unseren Partner, schwierige Menschen in unserem Umfeld, etc. um an unserem innersten Menschen zu arbeiten und ihn umzugestalten. Allerdings ist der Weg dieser Umwandlung, sowie die NGÜ das formuliert, für uns eine große Herausforderung, weil wir in dieser Umwandlung auf Stolz, auf Scham und auf Herzschmerzthemen und auch damit verbundenen Ängsten treffen. Und in unseren Beziehungskonflikten und vor allem unter Druck in solchen Krisen, bzw. unter Stress offenbaren sich sowohl bewusste wie auch unbewusste Denkweisen, Haltungen, Verhaltensweisen von uns, die manchmal lobenswert sind und manchmal Jesus eben gar nicht ähneln. Und die sind es dann auch, die dann Streit und Verletzungen verursachen und dann unseren Beziehungen, den Beziehungen zu unseren Kindern, unserem Partner und auch der Beziehung zu Gott, schaden und auch uns selbst schaden. Wir haben zwei Möglichkeiten mit unserem Fehlverhalten umzugehen. Die eine Möglichkeit ist, dass wir uns beginnen, uns selbst zu rechtfertigen, Schuldzuweisungen zu machen, unser Fehlverhalten zu ignorieren und es an die Seite zu schieben. Davon folgt Verletzungen, Streit, Unfrieden, eigene Anklage, was von keinem gesehen wird, und Härte. Die zweite Möglichkeit wäre, dass wir uns ganz bewusst dafür entscheiden, auf unser Fehlverhalten zu schauen, um es zu verstehen und es dann in der Wahrheit Gottes zu reflektieren, Lösungen zu suchen und aufeinander zuzugehen. Ohne dass wir es bemerken, bewirkt der zweite Weg automatisch eine Heilung. Wir möchten euch heute ganz besonders zu einer persönlichen Reflektion der vier Wochen einladen und wir haben euch dazu fünf Fragen mitgebracht. Ihr könnt euch in den nächsten Tagen in die Stille mit Gott zurückziehen, diese Fragen in euch bewegen und schauen, was Gott euch aufzeigen wird. Hier also die Fragen:
1. Welcher meiner Verhaltensweisen war verletzend und unangemessen in letzter Zeit?
2. Wie habe ich mich danach verhalten?
3. Welches Denken steckt hinter meinem Fehlverhalten?
4. Welches Denken wäre Jesus ähnlich?
5. Was ist mein nächster Schritt, den ich gehen sollte, damit es in der nächsten Situation anders verläuft?
Was ist denn letztendlich die Kraft, für diese letzte Möglichkeit, die ich wähle, mich für diese zu entscheiden und diese dann auch zu leben? Es ist sehr offensichtlich, dass die Kraft dazu diese neue Bewertung und das neue Ziel ist, das Jesus uns durch Römer 8,28-29 gibt. Wenn wir diese Wahrheit ganz persönlich für uns verinnerlicht haben und uns entscheiden, sie auch zu leben, dann fällt es uns wesentlich leichter, Paulus zuzustimmen und zu sagen: „Ja, auch diese Krise dient uns zum Guten und mein Fehlverhalten wird nicht bloß gestellt indem, was ich erlebe, sondern es ist eine Chance zur Veränderung, zur Umwandlung und ich erlebe dadurch sogar noch Heilung.“