Geschenke
Guten Morgen und liebe Grüße aus der Schönen Aussicht,
wir haben für euch heute einen weiteren Gedanken zu der Bibelstelle aus Römer 8,28 mitgebracht. In
dem Vers heißt es: „Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben…“ (NGÜ).
Gott fordert uns in Krisen nicht nur heraus, sondern Gott beschenkt uns auch in Krisen. In jeder Krise
stehen wir vor der Entscheidung, diese als eine Verlusterfahrung zu bewerten oder als eine
Erfahrung, die unsere Beziehungen stärkt, sowohl die Beziehung zu unserem Partner, zu unseren
Kindern oder auch zu Gott. Wenn wir uns auf die Stärkung fokussieren, dann öffnen wir automatisch
die Augen für die kleinen und großen Geschenke, die Gott in dieser Krise für uns vorbereitet hat und
die er uns auch schenkt. Diese Geschenke werden wir alle sehr unterschiedlich und individuell
erleben und das berührt mich im Leben mit Gott immer besonders, weil er jede Familie und ihre
Nöte sieht und auch ganz genau weiß, was die Familie in dieser Krise braucht und was ihr gut tun
würde. Wir möchten euch heute ein paar von diesen Geschenken weitergeben und daran teilhaben
lassen, was Gott uns in dieser Krise geschenkt hat und was wir mit ihm erlebt haben. Ich (Olga)
beginne mit einem Geschenk von vielen. In den Monaten Januar und Februar habe ich eine
Pflichtlektüre im Rahmen meiner Ausbildung zum Thema Bewegung gelesen und am Ende dieses
Buches war ein Trainingsplan für Ausdauerlaufen aufgeführt. Als ich dieses Buch las, hat mich das
total gepackt und motiviert und ich hatte den Impuls, dieses Ausdauerlaufen für mich persönlich
auszuprobieren, zum einen um mich fit zu halten, aber vielmehr auch um meine innere Anspannung,
die sich beruflich bei mir ansammelt, da ich viel mit Menschen arbeite, abzubauen und mich dabei zu
entlasten. Ich hatte gleichzeitig den Impuls, meine älteste Tochter Sarah, die mitten in den
Abiturvorbereitungen steckt, was auch eine sehr stressige Phase ist, mit hinein zu beziehen. Ich hatte
total die Lust mit ihr gemeinsam eine Aktion zu machen. Ich habe sie gefragt, sie hat „JA“ gesagt und
wir haben dann die letzten vier Wochen diesen Trainingsplan sehr treu und konsequent mit viel
Erfolg umgesetzt. Uns geht es sehr gut, wir fühlen uns seelisch und körperlich fit und genießen aber
auch die Zeit zu zweit, haben viele Gespräche beim Laufen gehabt und siehe da, mittlerweile laufen
unsere zweite Tochter Salome und mein Mann Peter auch mit. Ich bin Gott sehr dankbar für diesen
Impuls, der so entstanden ist, weil er ohne Corona gar nicht möglich gewesen wäre, da Sarah einen
sehr vollen Stundenplan hat und bis in den Abend hinein lernen muss, hinzukommen viele Termine
und die Abschlussvorbereitungen und auch ich hatte einen vollen Terminkalender. Durch die
Coronazeit hatten wir so viel Zeit, dass wir diesen intensiven Trainingsplan umsetzen konnten und
jetzt soweit sind, dass wir das Laufen in einen ganz normalen und vielleicht auch stressigen Alltag mit
einbauen können.
Ich (Peter) wollte etwas zu meinem Beruf oder meiner beruflichen Erfahrung sagen. Wir Menschen
sind ja so gebaut, dass, wenn es uns richtig gut geht, wir nicht unbedingt glücklicher oder
entspannter sind als sonst. Wir gewöhnen uns so schnell an das Gute, dass wir das als ganz normal
ansehen und als selbstverständlich annehmen. Wir finden vielleicht hier und da noch ein Haar in der
Suppe, aber insgesamt ist das halt so gegeben. Zudem werden wir auch selbstsicher und
selbstständig und haben alles schön im Griff und wir wissen gar nicht mehr so richtig, was es heißt,
Gott zu vertrauen. Wenn aber plötzlich 80% der Termine wegfallen und nur wenig neue Mandate
kommen, ist diese Selbstständigkeit und diese Unabhängigkeit plötzlich gar nicht mehr so spannend
und dann fängt man an, sich Gedanken zu machen. Entweder fange ich an, zu zittern und zu klagen,
oder ich entscheide mich dazu, das Gottvertrauen neu zu formulieren oder für mich persönlich neu
zu definieren. Ich denke mal, dass das der größere Gewinn ist. Das ist ein richtiges Geschenk, das wir
dann erfahren. Unsere Selbstständigkeit und Unabhängigkeit ist eigentlich die Ursünde, die uns
immer wieder von Gott wegzieht. Das war bei Adam und Eva schon so und ist auch heute noch genau
das gleiche. Wenn wir aber erleben, dass wir von Gott abhängig sind, dann ist